Paterson (Reingeschaut)

27. Juli 2017
1 Minute Lesezeit
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Wenn man sich den Text hinten auf einer DVD durchliest, weiß man ja so ungefähr, was einen erwartet. Wenn man beim Lesen feststellt, dass es sich um einen sehr ruhigen Film handelt, stellt man sich darauf ein und manchmal finde ich ruhige Filme auch äußerst entspannend, einfach die Bilder genießen und abschalten.

Paterson schien auch so ein Film zu sein, jedenfalls klingt die Geschichte, die hinten auf der DVD-Hülle steht, ganz angenehm.

Worum geht es genau?

Paterson erzählt die Geschichte des Busfahrers Paterson, der genauso heißt, wie der Ort, in dem er lebt. Die Kleinstadt und ihre eigentümlichen Bewohner sind die Inspiration für seine Gedichte, die er Tag für Tag auf der Parkbank verfasst. Die Welt seiner Frau Laura dagegen ist im ständigen Wandel. Fast täglich hat sie neue Träume, jeder einzelne von Ihnen ist ein anderes inspirierendes Projekt. Paterson liebt Laura und sie ihn. Er unterstützt ihre neugefundenen Ambitionen und sie bewundert seine Gabe für Poesie.

Und jetzt stellt sich vielleicht der ein oder andere die Frage, was denn da jetzt über 113 Minuten genau passiert, weil die Geschichte ist ja eigentlich mit dem Text schon erzählt.

Man begleitet Paterson und Laura für eine Woche und viel mehr als Poesie, einzelne, kurze Gespräche, Lauras Verrücktheit und diverse Fahrten mit dem Bus. Der regelmäßige Kneipenbesuch von Paterson gehört genau so dazu, wie der tägliche Fussweg zum Busdepot.

Abgesehen von einem durchgeknallten Menschen, der verliebt ist und mit einer Spielzeugpistole in der eben genannten Kneipe für 30 Sektunden ausrastete und Method Man, der im Waschsalon neue Raps übt, passiert hier nicht viel, genauer gesagt nichts. Gar nichts.

Wir haben immer reichlich Streichhölzer im Haus – wir halten sie stets bereit… (Der Beginn eines Gedichtes von Paterson)

Ich habe schon lange nicht mehr einen so langweiligen Film gesehen. Paterson ist ein stiller Mensch, der sein Leben lebt, Laura begeistert sich jeden Tag für etwas anderes und Bulldogge Marvin mag Paterson nicht. Das wars.

Die Soundelemente im Film sind stellenweise grauenhaft (der Kneipensound nicht) und dass dieser Film „Hinreißend“ oder „Ein leises Meisterwerk“ ist – wie der Spiegel & die FAZ geschrieben haben – kann ich nicht sagen. Lediglich die kurzen Gespräche mit Donnie im Busdepot sind lustig und die Bilder im Film sind großartig, ich würde gerne mal mit der Kamera durch Paterson laufen.

Trailer:

DVD-Fakten

Darsteller: Adam Driver, Golshifteh Farahani, Kara Hayward, Sterling Jerins, Frank Harts
Format: Dolby, PAL
Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Deutsch (DD Stereo), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch
Bildseitenformat: 16:9 – 1.77:1
Anzahl Disks: 1
FSK: ab 12 Jahren
Erscheinungstermin: 9. Juni 2017
Produktionsjahr: 2016
Spieldauer: 113 Minuten

Markus

Vater, Fotograf, Blogger, Medienmensch, alles eher autodidaktisch, aber alles mit ganz viel Leidenschaft. Ist auch bei Twitter & Instagram unterwegs. Natürlich kann man mir auch bei Facebook folgen. Zusätzlich blogge ich auf markusroedder.de über Dinge, die hier keinen Platz finden.

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