Plan B • ill Manors (Review)

17. August 2012
2 Min. Lesezeit
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Eigentlich könnte man es ganz kurz machen. ill Manors von Plan B ist ein grandios gutes und abwechslungsreiches Album. Punkt, sollte reichen.

Ok, etwas mehr geht schon. Als ich die erste Auskopplung hörte, war ich ja schon begeistert. Benjamin Paul Drew aka Plan B schnappt sich da einfach mal Peter Foxs ‚Alles Neu‘ und zaubert darauf so ein grandioses Brett, das sich gewaschen hat. Oi!

Um Plan B aber vollständig verstehen zu können, muss man erstmal ‚Forest Gate‘ verstehen. Den Mikrokosmos im Londoner Nordosten, in dem Plan B aufgewachsen ist. Es ist ein kleinbürgerliches Areal zwischen den Resten der damaligen Schwerindustrie und einem der sozialen Multikulti-Brennpunkte der britischen Hauptstadt. Alle wollen schnellstmöglich raus, aus dem „Märkischen Viertel“ Londons, Plan B kehrt mit ‚ill Manors‘ wieder zurück, mit einem Album + Dokumentarfilm.

Mit ‚ill Manors‘ liefert Plan B eine beklemmende und eindrucksvolle Vorortdokumentation in Ton und Bild ab. Mit dem Album kehrt er wieder zu seinen Wurzeln zurück, es wird endlich wieder gerappt. Hier verlaufen die Grenzen nicht zwischen den Ländern, sondern zwischen Arm & Reich.

Benjamin Paul Drew war immer schon ein Außenseiter, doch das Multitalent hat sich mit seiner schöpferischen Energie zu einem der wohl visionärsten, kreativsten und angesehensten Ein-Mann-Armee entwickelt. Awards, Auszeichnungen, internationale Anerkennung, Multi-Platin-Schallplatten, das alles ist der kreative Treibstoff, den sein Motor braucht.

Und das hört man, wenn man so Knaller wie ‚I Am The Narrator‘ oder ‚Playing With Fire‘ hört. Vor allem ‚Playing with Fire‘ ist ein großartiges Stück Musik, definitiv eines meiner Favoriten auf dem ganzen Album.

Wobei das ganze Album tatsächlich sehr gut ist, liegt wahrscheinlich auch daran, weil es sehr abwechslungsreich ist. Von einem düsteren ‚I Am The Narrator‘ gehts über einem sehr musikalischen und doch angenehmen ‚Deepest Shame‘ hin zu einem rotzigen ‚Great Day For A Murder‘.

Mit Produzenten wie Labyrinth, Chase & Status oder Al Shux versammelt er eine Elite an Beatbastlern um sich und auch die Gaststars Takura, Labrinth, John Cooper Clarke oder Kano können sich sehen lassen. Die Mischung aus großartig rotzigem Rap und smoothen Soul funktioniert einfach.

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Plan B – ill Manors. from Rokkit on Vimeo.

Das Album ist gleichzeitig Soundtrack zum gleichnamigen Film, bei dem Plan B Regie geführt hat – wie der Videoclip beschäftigt sich sein Regie-Debüt mit den “London Riots” von 2011.

ill Manors – der Film (Inhalt / Story)

Ein ehemaliger Drogendealer wird gerade aus dem Gefängnis entlassen. Der Kriminelle Ed (Ed Skrein) lässt sich von nichts und niemandem aufhalten, sein verloren gegangenes Handy wieder zu besorgen.

Die von Sorgen geplagte Michelle (Anouska Mond), die stets auf der Suche nach dem nächsten Schuss ist.

Der junge Jake wird von der örtlichen Gang immer tiefer in einen Strudel aus Hass und Gewalt gesogen.

Chris (Lee Allen) ist von Rache getrieben. Katya (Natalie Press) ist eine Fremde in England und versucht verzweifelt dem Land zu entkommen.

Schließlich ist da noch Aaron (Riz Ahmed), der nur das Richtige tun will in einer Welt in der es verrückt zugeht und vielleicht so etwas wie „das Richtige“ gar nicht existiert.

Sechs Leben auf den Straßen Londons…

(Wann der Film in die Kinos kommt, steht aktuell noch nicht fest!)

Markus

Vater, Fotograf, Blogger, Medienmensch, alles eher autodidaktisch, aber alles mit ganz viel Leidenschaft. Ist auch bei Twitter & Instagram unterwegs. Natürlich kann man mir auch bei Facebook folgen. Zusätzlich blogge ich auf markusroedder.de über Dinge, die hier keinen Platz finden.

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