Von angenehmer Popmusik über ganz schlechte, eigene Rap-Interpretationen auf Acid bis hin zu Roots Reggae, deutschem Rap und völlig überladenen BoomBap, die ShortCuts Nummer 25 haben wieder einiges zu bieten.
Fangen wir mit Bastian Baker an. Bastian ist ein Platinkünstler und Nummer 1 Act aus der Schweiz, der konstant in den Top 10 in Belgien sowie Frankreich herumdümpelt und das alles nicht ohne Grund. Bereits mit 11 Jahren stand er als Solist im Chor und hat vor gut 3.000 Menschen gesungen. Mit 15 gründet er seine eigene Band und spielt nebenbei Eishockey (sein Vater ist der ehem. Profi Bruno Kaltenbacher).
Die Entscheidung, Profi-Eishockey-Spieler oder Sänger zu werden, hat ihm Patrick Delarive quasi abgenommen. Mit ihm hat Bastian Baker seine erste Single aufgenommen, die relativ schnell auf allen Sendern rauf und runter gespielt wurde. Das Album Facing Canyons liefert lockere Popmusik mit dezentem Hang zu Country, die perfekt für eine entspannte Autofahrt ist.
Diese Jazzkantine ist ja schon lange im Geschäft und das erste Album habe ich damals auch hart gefeiert, entspannter, jazziger Sound, lustige Raps – damals war das nice! Heute will die Jazzkantine eine Zeitreise machen und liefern eigene Interpretationen von Rap-Klassikern.
It´s like a jungle sometimes, it makes me wonder how I keep from going under – Grandmaster Flash & The Furious Five
– Grandmaster Flash & The Furious Five
Eigene Interpretationen können richtig gut sein, oder eben, wie im Fall von der „Funky Old Kantina“, richtig übel. Allein für so manche Wortspiele sollte es Nackenschläge hageln. Baba´s Delight? Ich bitte Euch. Definitiv zu viel Acid-Jazz, zu wenig Flow und dämliche Lyrics. Wenn Nora Becker zum „Pusher Girl“ wird, hat das nix mehr mit Ice-T´s Klassiker zu tun. Sowas braucht man echt nicht.
Fyah Son Batu liefert mit Hungry Days schlichtweg gelungenen Roots Reggae mit schicken Dancehall-Einflüssen. David Mukoyani stammt aus Nairobi und seine Vorbilder hören auf Namen wie Buju Banton, Cutty Ranks, Sizzla und Luciano und ja, das hört man auch. Eine runde Sache – gefällt!
Das erste Album von Die Firma liebe ich. Ein gelungenes Rap-Album, welches mir tatsächlich über eine üble Zeit hinweg geholfen hat. Aber was Tatwaffe hier abliefert, ist schlimmer als Die Eine 2005. Gut, mit 23 Tracks und einer Laufzeit von gut 80 Minuten liefert er auf jeden Fall einiges an Material ab, aber die Hälfte hätte es hier auch getan. Von jemanden, der sich mit der Zeile „20 Jahre in dem Game Bruder“ brüstet, hätte ich wesentlich mehr erwartet.
Mystic Xperienz liebt Snares und lässt diese auch gleich in Massen in seine Beats basteln. Dazu diverse Cuts und Samples, fertig ist ein völlig überladenes Rap-Album. Weniger ist manchmal eben mehr. „Everyday is“ ft. The Grinder ist da eine gelungene Ausnahme, die Stimme von Mystic Xperienz erinnert ein bisschen an Sean Price und so wünscht man sich eben etwas mehr guten BoomBap und weniger Snare-Geballer.
Das Album hat definitiv seine Höhen, aber der Großteil der 12 Tracks sind eher mau.