Zocken? FC26

FC26 steht nach dem Vorgänger unter besonderer Beobachtung und wurde hier mit Spannung erwartet. Was hat sich alles verändert, was gibts neues… Die Entwickler sind dem offensichtlich größten Wunsch der Community nach einem fokussierteren und ausgewogeneren Gameplay nachgekommen. Das Ergebnis ist eine recht solide Fußballsimulation, die auf dem Platz überzeugt, aber außerhalb davon weiterhin mit dem Status quo kämpft.

Inhaltspunkte und Möglichkeiten im Spiel FC26

Gameplay – Die zwei Gesichter

Die größte und wichtigste Neuerung ist die Einführung von zwei separaten Gameplay-Stilen:

  • Authentisch (Authentic): Dieser Modus ist für Solo-Spieler und den Karrieremodus gedacht. Er zielt auf ein realistischeres, ruhigeres und taktischeres Spielgefühl ab. Der Spielaufbau wird wichtiger, Zweikämpfe fühlen sich physischer an und die KI hält die Formation besser.
  • Wettkampf (Competitive): Dieser Stil ist auf Online-Modi wie Ultimate Team (UT) und Clubs zugeschnitten. Das Tempo ist höher, Pässe sind direkter und die Steuerung ist reaktiver. Es handelt sich um die schnellere, „Arcade“-lastigere Variante.

Möglichkeiten: Diese Unterscheidung ist ein cleverer Schachzug. Sie ermöglicht es Spielern, je nach Präferenz – ob realistische Simulation oder schneller E-Sport-Wettkampf – ein maßgeschneidertes Erlebnis zu wählen.

Ultimate Team (UT)

UT bleibt das Herzstück und die Cashcow des Spiels. Die Entwickler haben hier vor allem auf Quality-of-Life-Verbesserungen gesetzt und das Belohnungssystem leicht überarbeitet.

  • Neuerungen: Es gibt neue Event-Formate wie das „Gauntlet“ und die Wiedereinführung von K.o.-Turnieren. Die Fortschrittssysteme in Rivals und Champs wurden angepasst, um auch Spielern in niedrigeren Divisionen mehr Anreize zu bieten („Challengers“). Das Dribbling und die Torhüter wurden im Competitive-Gameplay feinjustiert.
  • Möglichkeiten: Der Modus bietet nach wie vor den größten Umfang und die höchste Langzeitmotivation durch das Sammeln, Bauen und Optimieren des eigenen Teams.
  • Kritik: Die allgegenwärtigen Mikrotransaktionen und das Pay-to-Win-Element bleiben jedoch ein großer Kritikpunkt und dominieren weiterhin das Geschehen.

Karriere & Clubs

Beide Modi profitieren von kleineren, aber sinnvollen Änderungen.

  • Karrieremodus (Manager und Spieler): Die Einführung von „Live Management Challenges“ soll für unvorhersehbare und dynamische Storylines sorgen. Neue Archetypen für Spieler sollen die Entwicklung individueller und abwechslungsreicher machen.
  • Clubs (ehemals Pro Clubs): Dieser Modus hat die größten Schritte nach vorne gemacht und profitiert stark vom Archetypen-System und neuen Turnierformaten (u.a. Rush-Varianten). Der Fokus auf das Teamspiel ist klar spürbar.
  • Möglichkeiten: Für Solo-Spieler verspricht die Karriere mehr Tiefgang und die Clubs-Spieler erhalten die längst überfällige Aufmerksamkeit und neue Anreize.

4. Präsentation und Lizenzen

FC26 liefert die gewohnt hohe Lizenzdichte, auch wenn die Präsentation und Grafik selbst keine revolutionären Sprünge machen. Die Stadionatmosphäre und der „TV-Look“ wurden jedoch weiter verbessert und sind etwas dynamischer.

Zusammenfassendes Fazit

EA Sports FC 26 ist vielleicht der beste Teil der Serie seit Jahren, aber nicht, weil er mit überaus krassen und revolutionären Features glänzt, sondern weil er sich auf das Fundament besinnt: das Gameplay.

Die Aufteilung in „Authentisch“ und „Wettkampf“ ist der entscheidende Schachzug und eine gelungene Antwort auf das Community-Feedback. Das Spielgefühl ist in beiden Modi direkter, die Ballphysik besser und die Bestrafung von Fehlern konsequenter. Man hat das Gefühl, wieder mehr Kontrolle über das Geschehen zu haben.

Kritikpunkte bleiben jedoch bestehen:

  1. Visuelle Stagnation: Grafisch fühlt sich das Spiel außerhalb des Rasens und bei den Spielergesichtern vertraut und definitiv nicht mehr ganz zeitgemäß an.
  2. Karriere-Stillstand: Abseits der neuen Challenges bietet der Karrieremodus zu wenig echte Weiterentwicklung.
  3. Monetarisierung: Ultimate Team wird weiterhin von Pay-to-Win-Mechaniken überschattet, was den ansonsten positiven Gesamteindruck trübt.

Unterm Strich: Wer ein packendes und ausgewogeneres Fußballspiel für den Rasen sucht, wird mit FC26 wohl glücklich. Es fühlt sich wie eine Entschuldigung der Entwickler für vergangene Fehler an. Für alle, die allerdings große Neuerungen abseits des Feldes oder eine Abkehr vom Pay-to-Win-Modell erwartet haben, bleibt es ein solider Saisonsieg ohne Meisterstück. Es ist ein gutes Fußballspiel, das die Richtung vorgibt, in die sich die Serie entwickeln sollte.

Schauen wir mal, wie es mit FC27 weitergeht…

Geschrieben von Markus

Vater, Fotograf, Blogger, Medienmensch, alles eher autodidaktisch, aber alles mit ganz viel Leidenschaft. Ist auch bei Twitter & Instagram unterwegs. Natürlich kann man mir auch bei Facebook folgen. Zusätzlich blogge ich auf markusroedder.de über Dinge, die hier keinen Platz finden.