Die Story von Disturbing The Peace klingt erstmal richtig gut und auch Guy Pearce (Memento, L.A. Confidental oder Iron Man 3) ist mir bisher immer positiv aufgefallen, klingt also nach einem schönen, spannenden Filmabend, Chips bereitlegen, Bierchen dazu und los gehts…
Worum geht es in Disturbing The Peace?
Jim Dillon ist Sheriff der Kleinstadt Silver Rock. Er hat keine Waffe mehr getragen, seitdem er seinen Freund und Partner in einer Schießerei durch eine Kugel lebensbedrohlich verletzt hat. Einige Jahre nach dem Unglück taucht in der idyllischen Kleinstadt, die nach Ende des Silberrauschs außer einem Casino nicht mehr viel zu bieten hat, eine Biker-Gang auf und beginnt, die Stadt nach und nach abzuriegeln. Den Bürgern ist es ein Rätsel, was das Ziel und Begehren der Gang ist. Jim hingegen wird schnell klar, dass er nach über 10 Jahren seine Waffe wieder aufnehmen muss, um Silver Rock und seine Einwohner zu schützen.
Alles beginnt recht schleppend, es gibt einen kurzen Rückblick, warum genau Jim Dillon keine Waffe mehr trägt und dann geht die eigentliche Geschichte auch schon los. Durch das verschlafene Nest fahren zwei Motorradfahrer, offensichtlich Mitglieder einer Gang, dann die beiden, wie auch später die anderen Mitglieder, erfüllen zu 100% dieses Klischee böser Biker – Stereotypen halt. Die Stromleitung wird von einem dritten Biker gekappt und zack, das Dorf befindet sich gefühlt im Tiefschlaf. Mobiltelefone etc. scheint es hier noch nicht zu geben.
Der Sheriff trägt zwar keine Waffe, ist aber im Laufe des Films immer wieder MacGyver-Mäßig unterwegs und bastelt ruck-zuck sehr effektive Bomben. Muss er auch, denn schließlich steht er nahezu alleine der schwer bewaffneten Rocker-Gang gegenüber. Doch während John McClane uns über vier Teile Stirb Langsam hinweg an den Bildschirmen fesselte, geht man bei Jim Dillon schnell dazu über, nebenher etwas anderes zu tun.
Die ein oder andere Schießerei bringt vielleicht wieder etwas Aufmerksamkeit, nur um sich kurz drauf wieder zu fragen, warum denn jetzt die Biker nicht einfach ihre Beute schnappen und abhauen – Möglichkeiten gab es genug. Selbst der ein oder andere Gauner aus der Gang stellt diese Frage, aber hier geht es scheinbar um die Ehre des Gangsterbosses, der unbedingt alles zu Ende bringen will.
Das ganze Szenario rund um den Sheriff und den Überfall der Biker-Gang ist irgendwie lachhaft. Ein paar Leute werden von der Gang in der Kirche eingesperrt und anschließend ist die Kleinstadt leer. Absolut leer. Außer der Biker-Gang, dem Sheriff und sein Gehilfe sowie ein, zwei anderen „Rebellen“ ist niemand auf den Straßen zu sehen. Es fehlt nur noch so ein Western-Grasknäul, das über die Straße weht.
Als der Spuk allerdings vorbei ist und Dillon vom Sheriff zum Bürgermeister befördert wurde, blüht das Leben, Autos fahren umher, das Café ist voll, überall laufen Menschen umher… das alles kommt einem schon sehr komisch vor.
Generell ist dieser Film, der von der Story her wirklich gut klingt, ein kompletter Flop, da hätte man definitiv noch viel mehr machen können. Hier hilft auch kein zweites und drittes Bier und auch kein salziges Lakritz (und das hilft eigentlich immer!).
Trailer:
Bluray-Fakten:
- Seitenverhältnis : 16:9 – 1.77:1
- Alterseinstufung : Freigegeben ab 16 Jahren
- Regisseur : York Shackleton
- Medienformat : Breitbild
- Laufzeit : 1 Stunde und 31 Minuten
- Erscheinungstermin : 6. August 2020
- Darsteller : Guy Pearce, Devon Sawa, Branscombe Richmond, Michael Bellisario, Dwayne Cameron, Kelly Greyson
- Untertitel: : Deutsch
- Sprache, : Deutsch (Dolby Digital 2.0), Deutsch (DTS-HD 5.1), Englisch (DTS-HD 5.1)
- Studio : Constantin Film (Universal Pictures)
- ASIN : B089TWRXVG
- Anzahl Disks : 1