The Bayou: Ein Meisterwerk des filmischen Unsinns, das Ihr nicht sehen müsst, es sei denn, Ihr fühlt diese Meinung hier und wollt wissen, ob es wirklich so ist, wie ich es schreibe.
Ein Film, der an Lächerlichkeit seines Gleichen sucht, Alligatoren würden vermutlich vor Scham im Sumpf versinken, wenn sie ihn denn sehen und verstehen könnten. The Bayou ist nicht nur ein Film; es ist ein 90-minütiger, feuchter Fiebertraum, der die brennende Frage aufwirft: „Haben die das ernst gemeint?“ Die Antwort ist ein lautes, freies „Ja, das haben Sie!“.
Allein die Story verdient einen Oscar! Also, worum geht es in The Bayou?
Eine Gruppe von Charakteren, deren Persönlichkeitstiefe an eine Pfütze im ausgetrockneten Sumpf erinnert, stürzt mit dem Flugzeug ab. Aber keine Sorge, dies ist kein gewöhnliches Survival-Drama. Unsere „Helden“ landen in einem Bayou(*), in dem die örtliche Tierwelt gerade eine Ladung Drogen ins Wasser gekippt bekommen hat. Richtig gelesen: Wir haben es hier mit Alligatoren auf Methamphetamin zu tun. „Cocaine Bear“ war gestern, hier kommen die „Meth-Gators“!
Was folgt, ist eine erstklassige Symphonie des Schwachsinns. Die Dialoge sind hölzern und schlecht vorgetragen, Entscheidungen werden mit einer Logik getroffen, die selbst für einen drogenabhängigen Alligator nicht nachvollziehbar wäre. „Oh, ein Geräusch im Gebüsch, das verdächtig nach einem 10-Meter-Reptil auf Entzug klingt? Ich gehe mal alleine nachsehen!“ – Sätze wie dieser sind hier an der Tagesordnung.
Die Spezialeffekte sind ein weiteres Highlight. Während die CGI-Alligatoren in manchen Szenen erstaunlich passabel aussehen, gibt es Momente, in denen sie sich mit der Anmut einer Gummiente durchs digitale Wasser bewegen. Gepaart mit den „überraschenden“ Angriffen, bei denen die Kamera wackelt, als würde der Kameramann von einem Eichhörnchen attackiert, entsteht ein visuelles Erlebnis, das man so schnell nicht vergisst.
Besonders hervorzuheben sind die herzergreifenden Momente des Films. Wenn ein Charakter, den wir seit gefühlten drei Minuten kennen und dessen Name wir schon wieder vergessen haben, sich in einer anrührenden Szene selbst aufopfert, ist das nicht traurig. Es ist urkomisch. Die unbeholfenen Versuche, emotionale Tiefe zu erzeugen, während im Hintergrund ein CGI-Alligator auf Drogen wartet, sind pures Comedy-Gold.
„The Bayou“ ist ein Film, der so krampfhaft versucht, ernst genommen zu werden, dass er dabei zur Parodie seiner selbst wird. Er ist ein filmischer Unfall, bei dem man nicht wegschauen kann. Eine Warnung für angehende Filmemacher und eine absolute Empfehlung für jeden, der „schlechte Filmabende“ zu einer Kunstform erhoben hat.
(*) Bayou ist eine in den Südstaaten der USA und hier insbesondere in Louisiana verbreitete Bezeichnung für stehende oder langsam fließende Gewässer.
Trailer:
Bluray Fakten:
- Seitenverhältnis: 2.39:1
- Alterseinstufung: 16
- Regisseur: Matthew Ninaber
- Medienformat: Breitbild, Blu-ray
- Laufzeit: 1 Stunde und 27 Minuten
- Erscheinungstermin: 9. Mai 2025
- Untertitel: Deutsch
- Studio: LEONINE