Man sitzt abends auf der Couch und ist fertig vom Alltag, im Kopf schwirren Gedanken herum und man hat das Gefühl, nichts geschafft zu haben. Kennt garantiert jeder. Dabei hat man sehr viel geschafft und vermutlich war auch sehr viel Gutes dabei. Das Ding ist, man nimmt es gar nicht war. Man ist beschäftigt, hat so viele Dinge im Kopf, oft merkt man gar nicht, was man alles so im Alltag schafft und vor allem, was hier für gute Momente dabei waren. Vielleicht eine simple Tasse Kaffee oder Tee mit einem kurzen Schnack mit Kollegen. Auch das kann Erfolg sein. Ein kleiner Moment, der gut getan hat, aber unter geht.
Eventuell nimmt man aber auch wahr, was gerade passiert ist. Der kleine Spaziergang in der Mittagssonne, das tiefe durchatmen auf der Bank im Park, nur ein Moment, der gut getan hat und auch schon wieder weg ist. Für solche und viele andere Momente, die man vielleicht schnell wieder vergisst, ist ein Erfolgs(tage)-Journal sinnvoll, denn dieses am Abend reflektieren, was man so geschafft hat, was eine gut getan hat, hilft nachweislich.
Matthias Büttner schreibt in seinem Buch „Das 3-Minuten Erfolgstage-Journal“ genau über dies Thema und sagt klar, das man zunächst etwas Vorarbeit leisten muss!
Du musst entscheiden…
Matthias Büttner
… was Du reflektieren möchtest
… welche Gewohnheiten du einschleifen willst und
… welche Ziele du erreichen willst.
Das Buch ist vollgepackt mit insgesamt 4 Bausteinen inkl. Erklärungen, einem Arbeitsbereich und vielem mehr. Ausgelegt ist das Buch auf 90 Tage, denn der Geist braucht eine gewisse Zeit, sich an neue, regelmäßige Situationen und Rituale anzupassen.
Die einzelnen Bausteine, angefangen bei der Zielsetzung bis hin zur Planung, werden alle verständlich und interessant erklärt und können direkt umgesetzt werden. Es werden Vorlagen und Ideen geliefert, man muss sich hier aber nicht in eine vorgegebene Form zwängen, sondern kann auch seine eigenen Ideen einbauen und Vorlagen selber entwickeln.
Gewohnheiten und Ziele sind neben der Reflektion sehr wichtig. Gewohnheiten sind einfach da, das kennen wir auch alle, weil man es eben immer so macht (daher legt man auch schlechte Gewohnheiten oft nicht sofort ab, eben weil man es schon immer so gemacht hat). Gewohnheiten kosten kaum Energie und man muss sich nicht überwinden. Aber neue Gewohnheiten muss man erst einige Male machen, damit sie zu echten „Gewohnheiten“ werden. Ich z.B. meditiere seit 2020 jeden Morgen für ca. 10 Minuten, weil es mir gut tut, in Ruhe in den Tag zu starten. Aber auch diese Gewohnheit, diese Routine, brauchte ein paar Wochen, bis sie verinnerlicht war und jetzt will ich nicht mehr ohne.
Durch solche Gewohnheiten werden natürlich entsprechende Ziele erreicht, die man sich setzen kann oder sollte. Hierauf wird natürlich auch im Buch eingegangen. Ziele wählen, richtig setzen, richtig formulieren, vielleicht einen Vertrag mit sich selber aushandeln und gerne auch schriftlich festhalten, mit persönlicher Unterschrift. Macht es offiziell. Wenn man dann nach einer gewissen Zeit merkt, wie man selbst gesetzte Ziele durch richtige Planung, aufgrund neuer Gewohnheiten und eigener Reflektion erreicht, fühlt man sich gut und genau das ist ja das Ziel.
Dieses Buch ist sehr inspirierend und man kann viele positive Eigenschaften hier herausziehen. Lasst euch ermutigen und realisiert Veränderungen in kleinen Schritten. Denn genau so funktioniert eine persönliche Entwicklung, nicht „jetzt ändere ich alles und zwar sofort“, sondern „Dröpje for dröpje“, also Tropfen für Tropfen, oder auch Schritt für Schritt.
Ich habe für mich einiges mitgenommen, notiert und umgesetzt.
Hier gibt es das Buch bei Amazon (Aufgrund berechtigter Kritik, für diesen Link bekomme ich kein Geld, er dient lediglich dazu, das Buch zu kaufen, wenn Ihr mögt.).
Titel: Das 3 Minuten Erfolgstage-Journal: Erfolg ist Deine Entscheidung.
Autor: Matthias Büttner
ISBN-13: 979-8281007702


Der Ansatz, durch tägliche Reflexion und klare Struktur positive Routinen zu entwickeln, kann für viele Menschen ein hilfreicher Impuls sein. Gerade in einer Zeit, in der Selbstoptimierung allgegenwärtig ist, bietet das Journaling ein niedrigschwelliges Instrument zur Selbstbeobachtung und -entwicklung.
Was dabei nachdenklich stimmt, ist der oft zitierte Leitsatz: „Erfolg ist Deine Entscheidung.“ Als Slogan oder Marketinginstrument funktioniert diese Formulierung zweifellos – sie ist eingängig, emotional aufgeladen und vermittelt Selbstermächtigung. Sie passt gut in den Kontext von Coaching, Selbsthilfe und Persönlichkeitsentwicklung, wo komplexe Lebensfragen häufig auf einfache, motivierende Botschaften reduziert werden.
Kritisch betrachtet, liegt in dieser Reduktion eine problematische Vereinfachung. Erfolg ist selten ausschließlich das Ergebnis persönlicher Entscheidungen. Faktoren wie soziale Herkunft, mentale Gesundheit, äußere Umstände und individuelle Lebensrealitäten spielen eine ebenso entscheidende Rolle. Wer suggeriert, Misserfolg sei allein selbstverschuldet, blendet strukturelle Ungleichheiten aus und verschiebt Verantwortung einseitig auf das Individuum. Das erzeugt Druck statt Perspektive.
Auch das Format solcher Journale – ob „Die ICH-Methode“, „Das 7-Minuten Erfolgstage-Journal“ oder nun „Das 3-Minuten Erfolgstage Journal“ – folgt einem bekannten Prinzip: klare Versprechen, strukturierte Abläufe, motivierende Fragestellungen. Daran ist nichts grundsätzlich falsch. Doch es stellt sich die Frage, wie viel davon tatsächlich Substanz bietet – und wie flexibel solche Modelle auf individuelle Lebenswirklichkeiten anwendbar sind.
Der Wunsch nach Orientierung und Struktur ist legitim. Aber echte persönliche Entwicklung entsteht selten durch das bloße Befolgen vorgefertigter Systeme. Es besteht die Gefahr, sich in ein Raster zu zwingen, das nicht zum eigenen Wesen passt – und damit ungewollt neue Fremdbestimmung zu erzeugen.
Impulse von außen können wertvoll sein, wenn sie nicht als Anleitung zur Selbstformung, sondern als Einladung zur Selbstbegegnung verstanden werden. Vielleicht beginnt Veränderung nicht mit der Entscheidung zum Erfolg, sondern mit der Entscheidung, sich selbst ernsthaft zuzuhören.
Im Zusammenhang mit dem vorgestellten Erfolgstagebuch sei zudem erwähnt, dass auf Amazon ein Gutschein von X17.de angeboten wird, einer Firma, die mit dem Autor in Verbindung steht. Solche Verknüpfungen sind nicht ungewöhnlich und können eine legitime Methode sein, um Produkte und Dienstleistungen zu bewerben. Wichtig ist, diese Zusammenhänge offen und transparent zu kommunizieren. So können Interessierte die Empfehlung besser einordnen. Eine klare Trennung zwischen Beratung und kommerziellen Interessen trägt außerdem zur Vertrauensbildung bei.
P.S.: Markus, Amazon-Links zu kennzeichnen ist auch immer ein feiner Zug. :-)
@Mac – Es steht doch sogar hinter dem Link, das dieser zu Amazon führt. Es ist kein Affiliate-Link, für den ich Geld pro Klick bekomme. ;)
Zum Thema vorgefertigte Systeme: Aus diesem Grund schreibe ich ja auch „man muss sich hier aber nicht in eine vorgegebene Form zwängen, sondern kann auch seine eigenen Ideen einbauen und Vorlagen selber entwickeln…“, weil ich selber auch kein Freund von vorgefertigten Systemen bin, an die ich mich anpassen muss, ich möchte mich selber entwickeln und entwickle meine Systeme mit mir!