Wenn ein charismatischer Rapper ein Album veröffentlicht, in dem er Teile seiner eigenen Geschichte verarbeitet, hat das schon was. Im Jahr 1992 ist Jayceon Terrell Taylor einer Gang beigetreten. Er ist zwar in einer Crip-Nachbarschaft aufgewachsen, seine Homies gehörten aber zu den Bloods und wie es in Compton nun mal ist, war Jayceon bald einer von ihnen…
1992 war mein Jahr. Das sind meine Erinnerungen.-The Game
The Game bedient sich einiger bekannter Sounds auf diesem Album und mischt die Samples der Klassiker mit seinem eigenen Stil. Zum Glück klingt das ganze bei weitem besser, als bei der Jazzkantine, die vor kurzem eine recht ähnliche Idee hatten. Bei The Game klingt aber alles gut, ehrlich und rund. Ich glaube, Jayceon könnte noch diverse Alben mit Geschichten aus seinem Leben füllen…
Das der Rapper bewegendes Storytelling kann, zeigt The Game wieder mal auf diesem Album (1992 erscheint auf Ca$h Machine Rec.). Nach den beiden Soundtracks Streets of Compton und Block Wars, den Gesprächen am Polizeihauptquatier in Los Angeles, das er nach den Polizistenmorden von Dallas besucht hat und dem ordentlichen Social-Media-Streit mit Meek Mill ist 1992 ein krönender Jahresabschluss.
Wobei – wer weiß was The Game da noch in der Pipeline hat…
Auf diesem Album hat er sich unter anderem von Ice-T, 2Pac, dem Wu-Tang Clan und natürlich N.W.A. inspirieren lassen. Meiner Meinung nach ist 1992 ein sehr starkes Album, welches problemlos auch so zwischen The Documentary und L.A.X. hätte herauskommen können.
Eine Hommage an die legendäre Rap-Crew aus Staten Island? Gibt es. Ein Track für seine Ex-Freundin und Mutter zweier seiner Kinder? Gibt es auf dem Album genau auch, genauso wie eine Geschichte über zerbrochene Freundschaften aufgrund unterschiedlicher Gangzugehörigkeiten und selbstverständlich ist auch etwas politisches dabei.
Das Cover stammt aus der Feder von Darryl „Joe Cool“ Daniel, der auch das Artwork für Snoop Doggs Debüt „Doggystyle“ entwarf. Er verarbeitet auf dem Cover Ereignisse und Erinnerungen von The Game, die 1992 für den damals 12-jährigen prägend waren. Dazu zählen unter anderem die Unruhen in Los Angeles, den Basketball-Olympiasieg durch Michael Jordan und dem ganzen Gang-Kram.
Crips & Bloods were both pulling me in both directions. Joining one of the gangs was almost a normality for a young African American mal growing up in Compton & the surrounding areas of Los Angeles. -The Game
1992 ist eine absolute Empfehlung.
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