Reingeschaut: Lotti, oder der etwas andere Heimatfilm

6. Oktober 2020
2 Min. Lesezeit
1.5K mal gelesen

Lotti, der etwas andere Heimatfilm. Laut Bojana Golenak ist dieser Film wie „Die Sch´tis“, nur eben noch besser und da ich „Die Sch`tis“ ebenfalls großartig fand, war ich natürlich sehr, sehr neugierig auf diesen Film aus dem Herzen von Thüringen, der in der Tat ein ganz besonderer Heimatfilm ist, aber dazu kommen wir später…

Worum geht es in Lotti, dem etwas anderen Heimatfilm?

Lotti Funke (48) kehrt nach zehn Jahren in Wien wieder in ihre alte Heimatstadt Bleicherode in der thüringischen Provinz zurück. Dort wird sie jedoch nicht mit offenen Armen empfangen, was nicht bloß daran liegt, dass sie damals ihre sechsjährige Tochter einfach bei ihrer alten Mutter zurückgelassen hat. Als Paradiesvogel und ehemaliger Pornostar sorgt Lotti mit ihrer forschen und koketten Art für reichlich Getuschel und verdrehte Köpfe. Denn nicht alle Einwohner Bleicherodes sind ihr wohl gesonnen – was es ihr nicht leicht macht, Fuß zu fassen und die zerstörte Beziehung zu ihrer entfremdeten Teenager-Tochter zu reparieren.

Die schillernde Protagonistin Lotti ist umgeben von vielen ebenso schrulligen wie sympathischen Menschen, die wohl den „Sch’tis“ in nichts nachstehen! Doch! Also hier muss ich vehement widersprechen. „Lotti, der etwas andere Heimatfilm“ ist witzig, ja, aber in meinen Augen eher schleppend witzig, irgendwie cool, aber absolut überzeugt war ich nicht, bis ich mehr zu dem Film erfahren habe.

Spannend ist nämlich die Geschichte hinter dem Film.

Filmemacher Hans-Günther Bücking (u.a. Regie bei Wilsberg, Kein Pardon) zeigt seiner Frau im September 2018 seine alte Heimat Bleicherode. Zufälligerweise feiert Bleicherode an diesem Tag sein 888-jähriges Stadtjubiläum und Bücking sowie seine Frau Marion Mitterhammer kommen mit vielen Menschen ins Gespräch und die Frage „Wie das denn so sei, beim Film, ob man da nicht auch mal mitspielen könne“ kam immer wieder auf.

Dann lasst uns doch alle gemeinsam einen Film drehen, das Drehbuch liegt in der Schublade, schreib ich auf Bleicherrode um.

Bücking nach einigen Fragen

Zum Casting kamen rund 300 Bleicheröder, woraus Bücking 28 talentierte Einheimische auswählte, die anschließend neben Marion Mitterhammer, Kabarettist Bruno Jonas und Thomas Rohmer von Februar bis März 2019 vor der Kamera standen.

Es wurden aber auch andere lokale Profis engagiert. So stand der lokale Kinobetreiber als Kameraassistent hinter der Kamera, Event-Veranstalter Ricardo Meyer und Kauffrau Ina Burghardt waren die Produktionsassistenten und Bürgermeister Frank Rostek half überall da, wo Leute gebraucht wurden.

Das Ergebnis ist eine Komödie mit etwas Tragik, Komik, Witz und etwas Erotik, die man sich, als Freund von deutschen Produktionen, sehr gut anschauen kann. Ich fand diesen etwas anderen Heimatfilm absolut ok, aber nicht herausragend. Wenn man allerdings weiß, wie dieser Film entstanden und gedreht wurde, macht es ihn am Ende aber doch zu etwas ganz besonderem. Eben zu einem etwas anderen Heimatfilm.

Lotti Trailer:

Bluray-Fakten:

Darsteller : Marion Mitterhammer, Bruno Jonas, Joyce Schenke, Jessika Weiß, Thomas Rohmer
Regisseur : Marion Mitterhammer, Hans-Günther Bücking
Seitenverhältnis : 16:9 – 2.35:1
Alterseinstufung : Freigegeben ab 12 Jahren
Produktabmessungen : 13.4 x 1.5 x 17.2 cm; 81 Gramm
Medienformat : Breitbild
Laufzeit : 1 Stunde und 31 Minuten
Erscheinungstermin : 25. September 2020
Sprache, : Deutsch (DTS HD)
Studio : Busch Media Group

Markus

Vater, Fotograf, Blogger, Medienmensch, alles eher autodidaktisch, aber alles mit ganz viel Leidenschaft. Ist auch bei Twitter & Instagram unterwegs. Natürlich kann man mir auch bei Facebook folgen. Zusätzlich blogge ich auf markusroedder.de über Dinge, die hier keinen Platz finden.

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

Ab nachoben!