Reingeschaut: Pelikanblut

Keine Gefühle, keine Emotionen, Gestiken werden nur kopiert...
9. Juni 2021
2 Min. Lesezeit
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Pelikanblut

Ähnlich wie im Film Systemsprenger behandelt auch Pelikanblut ein äußerst sensibles Thema, allerdings geht Pelikanblut mit dem Bereich der schwarzen Magie noch einen kleinen Schritt weiter ins mystische, einen weiteren kleinen Schritt in Richtung Grusel-Film, ohne für mich jetzt ein Horror/Grusel-Schocker zu sein.

Worum geht es in Pelikanblut? 

Als Wiebke (Nina Hoss, „Schwesterlein“), nach langem Warten die Chance bekommt ein weiteres Mädchen, Raya, aus Bulgarien zu adoptieren, geht für Sie und Ihre Tochter Nikolina ein langersehnter Wunsch in Erfüllung. Nach der anfänglichen Freude über die neue Schwester, merken Wiebke und Nikolina bald, dass die kleine Raya etwas verbirgt. Durch unkontrollierte Wutanfälle und Aggressionen stellt sie eine zunehmende Gefahr Ihre Umwelt da. Um ihre Familie zu retten, muss Wiebke schließlich über Grenzen gehen und eine extreme Entscheidung treffen.

Der Film ist auf der einen Seite sehr ruhig, auf der anderen aber auch sehr aufregend und nervenzerrend. Die Geschichte von und über Raya hat ein Hauch von Unklarheit, etwas geheimnisvolles, spannendes. Das kleine Mädchen zeigt keine Gefühle, keine Emotionen, Gestiken werden nur kopiert, die Frage, wie eine alleinerziehende, berufstätige Frau und Mutter dies schafft, stellt sich schnell. Als Vater / Elternteil kann man Wiebke – erstklassig von Nina Hoss gespielt – auf der einen Seite komplett verstehen und ihr Handeln nachvollziehen, auf der anderen Seite kann man aber auch nur mit dem Kopf schütteln und bestimmte Handlungen tatsächlich als äußerst krank betiteln. 

Katerina Lipovska spielt die 5-jährige Raya unglaublich gut, auf der eine Seite ist sie ein süßes Kind, die sich aber urplötzlich in ein nervenzerreißendes Kind mit tiefsitzenden psychischen und seelischen Störungen verwandeln kann. Der filmische Mix aus Drama und Horror wird hier wirklich wunderbar umgesetzt und geht genau so wie auch schon Systemsprenger extrem an die Nieren. Aber nicht nur Raya wird wirklich gut gespielt, auch Nina Hoss ist generell eine gern gesehene Schauspielerin und Murathan Muslu schätze ich nicht erst seit Skylines sehr.

Das „abdriften“ in die Thematik schwarze Magie mag einigen überhaupt nicht gefallen, allerdings passt es wunderbar zur gesamten Art des Films und wird Gott sei Dank nicht so überspitzt dargestellt, wie zum Beispiel beim Exorzisten. Vielleicht sollte man hier nicht wirklich wissenschaftliche Kriterien, was u.a. die Amygdala angeht, ansetzen, sondern einfach den Film von Katrin Gebbe „genießen“.

Mir persönlich hat Pelikanblut sehr gut gefallen, auch wenn dieser Film nichts für schwache Nerven ist.  

Als Symbol für Jesus Christus sind Pelikane auch Teil der christlichen Ikonographie. Nach dem Physiologus, einem frühchristlichen Tierkompendium, öffnet sich der Pelikan mit dem Schnabel die eigene Brust, lässt sein Blut auf seine toten Jungen tropfen und holt sie so wieder ins Leben zurück.

Pelikanblut – Bedeutung

Pelikanblut Trailer:

DVD-Fakten: 

  • Seitenverhältnis : 16:9 – 2.35:1
  • Alterseinstufung : Freigegeben ab 16 Jahren
  • Medienformat : Dolby, Letterbox, PAL, Breitbild
  • Laufzeit : 2 Stunden und 2 Minuten
  • Erscheinungstermin : 9. April 2021
  • Darsteller : Nina Hoss, Adelia-Constance Giovanni Ocleppo, Katerina Lipovska, Murathan Muslu, Sophie Pfennigstorf
  • Sprache, : Deutsch (Dolby Digital 5.1)
  • Studio : LEONINE
  • ASIN : B08JLQLQ1S
  • Anzahl Disks : 1

Auch diesen Film könnt Ihr in u.a. in der großen 10-Jahre-ZoomLab-Verlosung (gegen Altersnachweis) gewinnen. 

Markus

Vater, Fotograf, Blogger, Medienmensch, alles eher autodidaktisch, aber alles mit ganz viel Leidenschaft. Ist auch bei Twitter & Instagram unterwegs. Natürlich kann man mir auch bei Facebook folgen. Zusätzlich blogge ich auf markusroedder.de über Dinge, die hier keinen Platz finden.

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