Radio Heimat (Reingeschaut)

29. Mai 2017
2 Min. Lesezeit
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Der Pott ist ehrlich und direkt, ein „Du Arschloch“ ist nicht unbedingt eine Beleidigung, wer nach dem Weg fragt, bekommt oft ein „watt willste denn da?“ ins offene Schiebedach geworfen und sowieso: Damals war auch scheiße! Radio Heimat spielt mitten im Pott, mitten in den 80er Jahren und mitten in der Pubertät von Frank (David Hugo Schmitz), Pommes (Jan Bülow), Spüli (Hauke Petersen) und Mücke (Maximilian Mundt).

Alle sind auf der Suche nach der ersten großen Liebe und natürlich auch nach dem ersten Sex. Am besten mit dem schönsten Mädchen zwischen Dortmund und Duisburg: Carola Rösler. Aber wie kommt man an eine Traumfrau ran?

Worum geht es genau?

Bochum 1983. Den 16-jährige Frank (David Hugo Schmitz) und seine Kumpels Pommes (Jan Bülow), Spüli (Hauke Petersen) und Mücke (Maximilian Mundt) treibt nur die eine Frage um: Wie kommt Mann an die Frau? Genau genommen an Carola Rösler (Milena Tscharntke), die ihnen gehörig den Kopf verdreht hat. Franks Vatter (Stephan Kampwirth), ein echter Malocher, hat natürlich einen guten Tipp für seinen Sohnemann parat: die Tanzschule. Da hat es bei ihm schließlich auch gefunkt. Aber lassen sich die Kuppelgesetze von damals so einfach auf eine völlig andere Zeit übertragen?

Einen Versuch ist es zumindest wert. Und so schwingen die vier Freunde wenig später das Tanzbein, nur um festzustellen, dass der vermeintlich felsensichere Plan gründlich daneben geht. Ausgerechnet der „Laberfürst“ (Uwe Lyko), der halb Bochum mit seiner großen Klappe nervt, gibt den vier Jungs einen wichtigen Ratschlag: Wenn sie Mädchen erobern wollen, müssen sie eine eigene Disco starten. Gesagt, getan.

Im Partykeller steigt kurz darauf eine denkwürdige Fete. Leider schlägt jedoch der Plan, Carola betrunken und beim Strip-Poker nackig zu machen, katastrophal fehl. Aber so schnell geben Frank, Pommes, Spüli und Mücke nicht auf. In der Kneipe „Zum Sportfreund“ bei Wirt Siggi (Heinz Hoenig), wo es schon morgens zum Bier handgemachte Frikadellen, Mettbrötchen und die Riesenbockwurst namens „Jungferntraum“ gibt, hecken die Jungs wenig später schon den nächsten genialen Coup aus…

Der Film basiert auf den Kurzgeschichten des Bochumer Autors Frank Goosen und der Regisseur und Kabarettist Matthias Kutschmann feiert mit diesem genialen Film sein Kino-Debüt. Das Ergebnis ist eine Coming-of-Age-Geschichte und eine Liebeserklärung an das Ruhrgebiet.

„Radio Heimat ist wie ‚Die fabelhafte Welt der Amélie‘ auf ‚Bang Boom Bang‘.“ Christian Becker (Produzent und bekennender Pott-Fan)

Neben den Jungdarstellern David Hugo Schmitz, Jan Bülow, Hauke Petersen, Maximilian Mundt oder Marie Bloching sind altbekannte Gesichter und Ruhrgebiets-Stars wie Ralf Richter, Elke Heidenreich, Petra Nadolny, Peter Nottmeier, Heinz Hoening, Willi Thomczyk, Hans Werner Olm, Martin Semmelrogge oder auch Herbert Knebel mit dabei. Man kann sich also ungefähr vorstellen, was man hier geliefert bekommt.

Radio Heimat ist Ruhrpott und 80er pur. Man spürt quasi das spezielle Lebensgefühl und das Milieus ist perfekt in Szene gesetzt. Radio Heimat ist eine liebevolle Hommage an das Ruhrgebiet und seine Bewohner und ich kann diesen Film nur empfehlen.

Trailer:

DVD-Fakten

Darsteller: David Hugo Schmitz, Jan Bülow, Hauke Petersen, Maximilian Mundt, Stephan Kampwirth
Format: Dolby, DTS, PAL, Widescreen
Sprache: Deutsch (Dolby Digital 2.0), Deutsch (Dolby Digital 5.1), Deutsch (DTS)
Region: Alle Regionen
Bildseitenformat: 16:9 – 2.35:1
FSK: ab 12 Jahren
Studio: Concorde Video
Erscheinungstermin: 26. Mai 2017
Produktionsjahr: 2016
Spieldauer: 82 Minuten

Markus

Vater, Fotograf, Blogger, Medienmensch, alles eher autodidaktisch, aber alles mit ganz viel Leidenschaft. Ist auch bei Twitter & Instagram unterwegs. Natürlich kann man mir auch bei Facebook folgen. Zusätzlich blogge ich auf markusroedder.de über Dinge, die hier keinen Platz finden.

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