Reingehört: Justin BieberJustice (Save Vinyl)

5. Juli 2021
2 Min. Lesezeit
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Justin Bieber - Justice

Als mir Spotify vor kurzem den Peaches Remix mit Ludacris, Usher und Snoop Dogg von Justin Bieber in den Release Radar geschickt hat, war ich auf jeden Fall positiv überrascht. Ludacris fand ich schon immer dope, Snoop ist auch immer wieder erfrischend und Usher passt hier generell gut rein. Vor ein paar Tagen landete dann die Vinyl von Justice hier im ZoomLab und auch wenn ich jetzt nicht der Riesen Bieber-Fan bin, das Album ist absolut ok. 

Mittlerweile ist Justin Bieber vom Teenie-Schwarm zu einem ernsthaften Künstler herangereift, der 27jährige Künstler ist halt keine 15 mehr und singt tatsächlich mehr als kitschige Liebeslieder, die ihm noch heute hinterher rennen.

Natürlich ist der ein oder andere „verliebte Track“ dabei und ja, Justice ist definitiv ein 100%iges Pop-Album, aber eben eines der guten und vor allem hörbaren Pop-Alben, die zwischendurch so Perlen wie Holy ft. Chance The Rapper hervorbringen.  

Justin Bieber ft. Chance The Rapper – Holy

Das ganze klingt so, als wolle Bieber nach dem verletzlichen Purpose und dem missglückten Ausflug mit Changes ins R´n´B-Gefilde einfach mal ein Album mit guter Musik machen, ohne irgendjemanden irgendetwas beweisen zu müssen. Was früher gerne mal uninspiriert klang, wird auf Justice irgendwie rund und funktioniert sehr gut. 

Wir sprechen hier zwar noch immer von simpel gestrickter Pop-Musik, die aber am Ende doch irgendwie ehrlich klingt. Was dann wieder die von Bernice King (Tochter von Martin Luther King) abgesegneten Interludes von Martin Luther King hier sollen, bleibt fraglich. Es passt zum Titel Justice, ja, aber wenn man Ausschnitte von MLKs Rede über Ungerechtigkeit und Rassismus für die Einleitung eines stark an die 80s erinnernden Pop-Song nutzt (Die for you) fragt man sich schon zurecht, warum? 

Will man hier ein Album mit zwang politisieren, obwohl das gar nicht nötig gewesen wäre und schlicht aktuell einfach gut passt? Blödsinn. Das Skit und das Intro zu 2 Much passt überhaupt nicht zum Rest des Albums und an sich braucht dieses Album diese Skits auch nicht. Das ganze wirkt – auch wenn die Aussagen absolut wichtig und richtig sind – total fehl am Platz. 

Justice von Justin Bieber liefert Musik ab, die man nicht lieben muss, die man aber gut nebenher hören kann. Glasklarer, durchproduzierter und vor allem radiotauglicher Pop. Nichts besonderes, nicht viel Tiefgang, aber solide und ok. 

Was die Unterlassungsklage vom französichen Elektro-Duo Justice bezüglich des stilisierten T´s und dem Titel Justice ergibt, wird sich zeigen. Ich glaube zwar nicht, dass sich hier Fans des Duos Justice dazu verleiten lassen, nur aufgrund des Covers Biebers Album zu kaufen oder jemand aufgrund des T´s vermuten könnte, dass Justice jetzt mit Bieber gemeinsame Sache macht, aber gut, Justice haben auf das Logodesign bereits 2008 ein Trademark angemeldet und das Team von Justin Bieber hat wohl das Management von Justice im Jahr 2020 kontaktiert, es kam aber nie zu einem Gespräch. Auf die Unterlassungsklage hat das Team Bieber bisher noch nicht reagiert.

Soweit also der kleine Auszug in den rechtlichen Pop-Talk. 

Justin Bieber – Justice – Facts:

Künstler: Justin Bieber
Titel: Justice
Label: Def Jam
Vinyl VÖ: 25.06.2021
Album VÖ generell: 19.03.2021

Markus

Vater, Fotograf, Blogger, Medienmensch, alles eher autodidaktisch, aber alles mit ganz viel Leidenschaft. Ist auch bei Twitter & Instagram unterwegs. Natürlich kann man mir auch bei Facebook folgen. Zusätzlich blogge ich auf markusroedder.de über Dinge, die hier keinen Platz finden.

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