Reingehört: Stonefield – Mystic Stories

4. Oktober 2019
2 Min. Lesezeit
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Es ist Zeit für etwas Geschichte. Musikgeschichte. Ende der 60er Jahre war Progressive Rock schwer im kommen, aus Pop- und Rockmusik, Blues und Rock ’n’ Roll mischte sich sich ProgRock .

Dabei wurden im Progressive Rock vor allem Kompositionsweisen, harmonische Grundlagen und Instrumentierungen aus der abendländischen Klassik einbezogen. Die beteiligten Bands griffen ebenso auf Einflüsse aus Jazz und traditionellen, nichtwestlichen Formen zurück, wobei die Verschmelzung von letzteren mit Rockmusik meist eher als Weltmusik und die Verschmelzung von Jazz und Rock als Jazzrock bezeichnet wird.

Wikipedia

Stonefield?

Der Plan war, eigene Akzente zu setzen. Ein paar Freunde gründeten 1984 im schweizerischen Winterthur eine Band. Juan Carlos Aneiros, Manuel Rodriguez und Alberto Chenevard wollten Ihren Vorbildern nacheifern, diese waren Progressive Hardrock-Bands wie Black Sabbath, Uriah Heep oder Rainbow. Stonefield war geboren.

Der Anfang.

Es kam wie es kommen musste, Stonefield spielten in der ganzen Schweiz Konzerte, man lernte neue Leute kennen, es stießen neue Musiker zur Band, andere verließen diese wieder. Mit dem Frontman Ebby Paduch aus München schien die Band endlich komplett zu sein. Innerhalb kürzester Zeit wurde Stonefield zu einer – in der Schweiz – sehr gefragten Liveband.

Im Jahr 1987 ging es in Studio und das erste Album The Eyes Of The Dawn wurde aufgenommen. Clevere Arrangements, virtuoses Gitarrenspiel und einfallsreiches Songwriting machte Stonefield europaweit zum Geheimtipp. Light of Lies, das zweite Album, wurde 1990 veröffentlicht und die Kritiken waren wieder mal gut, allerdings hatte sich die Musikszene verändert. Progressive Rock war nicht mehr so gefragt.

Das Ende?

Wieder mal kam es, wie es kommen musste, Ebby Paduch verließ die Band und mit Matthias Strübi erarbeiten Stonefield komplett neues Material. Es stand die Idee im Raum, ein weiteres Album zu machen. Allerdings war von der alten Magie nichts mehr zu spüren. Manuel Rodriguez verließ 1992 die Band und kurz darauf war Stonefield Geschichte.

Manuel Rodriguez ist aber seinen Weg als Musiker immer konsequent weitergegangen. Er hat drei Soloalben veröffentlicht, war in diversen Bandprojekten aktiv und die gesamte Stonefield-Geschichte war bei Manuel immer noch sehr präsent, vor allem weil er mit dem klanglichen Resultat des zweiten Albums Light of Lies nie wirklich zufrieden war.

Aus Alt mach Neu!

Rodriguez hatte noch immer die originalen 2-Zoll-Bänder aus dem damaligen Studio in seinem Besitz, an denen langsam der Verfall zu erkennen war. Tonbänder halten nunmal nur einen begrenzten Zeitraum. Dann löst sich langsam die Magnetschicht von den Bändern, so dass diese unbrauchbar werden. In einem speziellen Ofen kann man diese aber wieder „restaurieren“. Danach können sie noch ein- bis zweimal in Originalqualität abgespielt werden. Der Plan? Digitalisieren.

Manuel entschloss sich, die alten Songs zu Hause in seinem Studio neu zu mischen, die unfertigen Tracks fertig zu stellen und die Stonefield-Saga somit zu schließen.

Mystic Stories:

30 Jahre nach den einzelnen Sessions zum letzten Album gibt hier jetzt die besten Songs aus den beiden Alben erstmals in optimaler Mischung zu hören. Es ist quasi eine Reise in einen musikalischen Zeitraum, als Progressive Rock noch die verdiente Aufmerksamkeit genoss und Stonefield diese besondere Magie hatte.

Das Ergebnis ist wirklich ein gut klingendes Album, musikalisch in perfekter progressiver Manier. Es geht ganz tief. Wahnsinnig gute Stimmen, abwechslungsreiche Tracks, das Zusammenspiel der Band ist erstklassig. Man kann tatsächlich froh sein, dass Manuel Rodriguez sich die Mühe gemacht hat, alles noch mal neu zu bearbeiten. Mystic Storys ist ein neues, altes stück Musikgeschichte.

Album-Fakten:

Band: Stonefield
Titel: Mystic Stories
Release: 25.10.2019
Label: BSC

Markus

Vater, Fotograf, Blogger, Medienmensch, alles eher autodidaktisch, aber alles mit ganz viel Leidenschaft. Ist auch bei Twitter & Instagram unterwegs. Natürlich kann man mir auch bei Facebook folgen. Zusätzlich blogge ich auf markusroedder.de über Dinge, die hier keinen Platz finden.

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