Reingehört: Token – Between Somewhere

11. Januar 2019
1 Minute Lesezeit
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Bei ‚Sway In The Morning‘ legte Token 2016 einen derben Freestyle hin, das Teil ging viral und der 20-Jährige Rapper aus Bosten wurde zum Doubletime-Monster erkoren und manch einer sagt, er klingt wie ein hungriger, junger Slim Shady und wird als Antithese zum momentan so angesagten Mumble-Rap gefeiert. Beständige Arbeitsmoral, Rap-technische Dominanz und Sprachgewandtheit ebnen ihm grade den Weg zu einem Millionenpublikum.

Das Debüt-Album ‚Between Somewhere‘ ist seit Ende letzten Jahres draußen und liefert neben einem großartigen Token auch Gäste wie Tech N9ne, Bas und IDK. Ich feier das Album ganz schön und eins muss man diesem Token lassen – rappen kann er.

‚Between Somewhere‘ ist vor allem eins, ein sehr ehrliches Album und die Coming-of-Age-Story eines Einzelgängers. Token legt alles offen, er spricht über Verfehlungen, Medikamentenabhängigkeit und zeigt, wie er zwischen den Stühlen sitzt und den Erfolg misstrauisch wahrnimmt. Das ganze mit dem Flow eines Ludacris, mit der Kunst, Geschichten zu erzählen wie 2Pac und mit einer Perspektive wie Eminem und wenn ihn ein Rapper wie Tech9ne mit auf Tour nimmt und als Gast auf dem Debüt in die Booth steigt, heißt das schon was. Seine Doubletime-Technik hatte einen großen Einfluss auf Token.

Mit den Singles Treehouse und Mom Would Agree zeigte er bereits, dass Storytelling in Hochgeschwindigkeitsrap genau sein Ding ist. Auf dem Uptempo-Banger Flamingo, der das Ende einer Videotrilogie darstellte und bereits im August erschien, spittet er sich um Kopf und Verstand, findet aber immer wieder zurück in den komplexen Charakter, der mit sich selbst kämpft.

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Das Album führt das ganze weiter und Token beweist, dass er zu den technisch versiertesten Newcomern seiner Generation zählt und auf dem splash! Festival zeigte er im Jahr 2017 auch, dass er ein erfahrener Live-MC ist, der eben Technik und Inhalt verbindet. Wer braucht da noch diesen Mumble-Kram?

Background

Ben Goldberg wuchs im Bostoner Suburb Marblehead auf und im Kindesalter stellten Ärzte bei ihm eine Sprachbehinderung fest. Das hielt ihn aber nicht davon ab, an einem Rap-Contest teilzunehmen und das dafür produzierte Video wurde unter anderem von Mark Wahlberg, Fred Durst und Sway Calloway geteilt. Der Rest… Geschichte!

Token ist der Gegenbeweis, dass auch junge Rap-Fans nicht nur Hustensaft und Goldketten im Kopf haben. Mit über 55 Millionen Views und über 500.000 Abonnenten baut er sich abseits des Mainstreams einen eigenen, beachtlichen Indie-Kosmos auf.

Das Album ‚Between Somewhere‘ ist auf jeden Fall ein richtig gutes Rap-Album, das man sich unbedingt mal anhören sollte, wenn man auf technisch versierten Rap mit Inhalt steht und von dauerhaftem Skurr-Skurr genug hat.

Allein das neuste Video kann alles:

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Dieses Album ist, auch wenn es Ende letzten Jahres herausgekommen ist, ganz klar die erste Empfehlung, die ich dieses Jahr ausspreche und somit auch das erste, welches sich in die Reihe ‚Album des Jahres‘ stellt.

So macht Rap wieder Spaß!

Markus

Vater, Fotograf, Blogger, Medienmensch, alles eher autodidaktisch, aber alles mit ganz viel Leidenschaft. Ist auch bei Twitter & Instagram unterwegs. Natürlich kann man mir auch bei Facebook folgen. Zusätzlich blogge ich auf markusroedder.de über Dinge, die hier keinen Platz finden.

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