Reingeschaut: Miss Beautiful

Wenn ich groß bin, werde ich Miss France.
9. September 2021
2 Min. Lesezeit
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Miss Beautiful ist das Spielfilmdebüt von Ruben Alves. Er thematisiert hier die emanzipatorische Suche eines jungen Mannes, der seine tatsächliche Wahrheit in der Weiblichkeit findet. Seine gewählte, äußerst bunte Familie ermutigt und unterstützt ihn bei einer leicht verrückten Wette: Alex möchte Miss France werden. 

Das Problem von Alex ist hier natürlich nicht die erforderliche Schönheit und den Wunsch, die Welt zu retten, nein, Alex Problem ist schlicht und einfach, das er ein Junge ist. 

Worum geht es in Miss Beautiful?

Alex, ein glücklicher und anmutiger 9-jähriger Junge, der zwischen den Geschlechtern gleitet, hat einen Traum: Er will eines Tages Miss France werden! 15 Jahre später hat Alex seine Eltern und sein Selbstvertrauen verloren, doch ein unerwartetes Treffen erweckt seinen Traum wieder. Er beschließt, beim Miss France Wettbewerb zu kandidieren, indem er seine männliche Identität verbirgt. Auf dem Weg dahin erobert er seine Weiblichkeit und sich selbst. Dabei ist er nicht allein – seine kunterbunte und herzliche Ersatzfamilie unterstützt ihn während des gnadenlosen Wettbewerbs.

Es ist schön mit Anzusehen, wie Menschen, die nicht grade in der Mitte der Gesellschaft verankert sind, zusammenhalten. So auch die Mitbewohner in dem Wohnkomplex, der von der recht strengen Yolande (Isabelle Nanty) betreut und verwaltet wird. Hier leben u.a. ein extravaganter Transvestit , diverse indische Näherinnen, zwei Typen, die ein Start-Up gründen wollen aber mehr abhängen, als zu machen zusammen und helfen Alex, die geistige und körperliche Transformation durchzuführen. 

Der Wettbewerb selber ist aber ein absoluter Härtetest und zwingt Alex immer wieder, sich selber zu fragen, wer er eigentlich sein will und wer er ist. Am Ende ein Außenseiter, der um viel mehr kämpft, als Anerkennung und Ruhm. 

„Wenn man immer nur auf die Oberfläche achtet, entgeht einem leicht der Inhalt…“ 

Amanda

Männlich, weiblich, divers – hier wird kein Stempel aufgedrückt, sondern das Publikum trifft die Entscheidung und das geht tatsächlich bis über den Abspann des Films hinaus. Der Film ist tragisch und humorvoll und zeigt die Menschen wie sie sind, unterschiedlich und normal, egal was derjenige tut, macht oder fühlt. 

Ein wirklich wunderbarer Film, der auf der einen Seite sagt, das man seine Träume nie aufgeben darf und das man vor allem das sein und ausleben darf, was man gerne möchte, ohne von anderen Menschen abgestempelt zu werden. Denn niemand hat das Recht, über einen Menschen zu Urteilen und ihm oder ihr einen Stempel aufzudrücken, nur weil der oder diejenige weit weg vom eigenen „normal“ ist. 

Miss Beautiful Trailer:

Miss Beautiful Bluray-Fakten

  • Seitenverhältnis: ‎16:9 – 2.40:1
  • Alterseinstufung:‎ Freigegeben ab 12 Jahren
  • Regisseur: Alves, Ruben
  • Medienformat: Breitbild
  • Laufzeit: ‎1 Stunde und 47 Minuten
  • Erscheinungstermin:‎ 27. August 2021
  • Darsteller:‎ Alexandre Wetter, Pascale Arbillot, Isabelle Nanty, Thibault de Montalembert, Stefi Celma
  • Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Französisch (Dolby Digital 5.1)
  • Untertitel:‎ Deutsch
  • Studio: ‎SquareOne Entertainment (im Vertrieb von LEONINE)

Markus

Vater, Fotograf, Blogger, Medienmensch, alles eher autodidaktisch, aber alles mit ganz viel Leidenschaft. Ist auch bei Twitter & Instagram unterwegs. Natürlich kann man mir auch bei Facebook folgen. Zusätzlich blogge ich auf markusroedder.de über Dinge, die hier keinen Platz finden.

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