Reingelesen: Nix Passiert (Kathrin Wessling)

22. Februar 2020
2 Min. Lesezeit
1.6K mal gelesen

Die letzten zwei Wochen war ich krankheitsbedingt mehr oder weniger an die Couch gefesselt, da kam mir der Roman von Kathrin Wessling, den mir der Ullstein geschickt hatte, gerade recht. Nix Passiert war eine gelungene Abwechslung zum TV/Netflix-Marathon.

Es geht hier um ein Thema, das wir vermutlich alle schon mal erlebt haben, der oder die ein oder andere vielleicht nicht ganz so krass, weil die persönlichen Umstände bei jedem anders sind, aber doch, sowas hat jeder schon mal erlebt, dieses verlassen werden, Halt suchen und irgendwie enttäuscht zu werden.

Worum geht es: 

Alex ist verlassen worden. Und ohne Jenny ist Berlin einfach nichts. Kurzentschlossen nimmt Alex sich eine Auszeit im Kaff seiner Kindheit. Doch statt Erholung sieht er sich mit einer Idylle konfrontiert, die keine ist, nie wirklich eine war – auf jeden Fall nicht für ihn. Statt Unterstützung gibt es Familienstreit, offene Rechnungen mit alten Freunden und vor allem Langeweile. Und Alex fragt sich, ob er die Kleinstadt eigentlich jemals hinter sich gelassen hat. Und was überhaupt Zuhause bedeutet.

Es ist bereits der vierte Roman von Kathrin Weßling und ähnlich wie Alex im Buch, wurde auch Sie in einem Sommer verlassen und ins emotionale Abseits gekickt. Auch sie hat Ruhe und Halt im Elternhaus gesucht und musste, wie eben auch Alex, feststellen, das irgendetwas ganz bestimmtes überhaupt nicht in Ordnung war. 

Kathrin Weßling erzählt die Geschichte des jungen Mannes sehr intensiv, klar und vor allem kompromisslos. Alex hat nicht nur die anderen, sondern auch und vor allem sich selbst belogen und betrogen. Manch einer findet sich hier vielleicht wieder, oder sieht Parallelen zu einer Generation, die generell auf der Suche sind, die ihren persönlichen Hafen finden wollen, ob der in der Großstadt oder in der Provinz liegt, wird sich zeigen. Vor allem aber steht hier die Suche nach sich selbst im Vordergrund.  

Alex erkennt sich auf seiner Reise in die Vergangenheit selbst und kommt aus dem selbst gebuddelten Tal des Selbstmitleids heraus. Er handelt am Schluss konsequent und vor allem eins: richtig. Nix Passiert ist wunderbar geschrieben, Kathrin Weßling versteht ihr Handwerk und erzählt eine ernste Geschichte (die gerne auch mal zum Nachdenken anregt) auf eine ganz besondere Art und Weise und es macht Spaß, diese Geschichte erzählt zu bekommen, auch wenn es unterm Strich keine leichte  Story ist.  

Lesereise:

  • 22.02.20 Chemnitz – Weltecho
  • 26.02.20 Dresden – Schwarzer Salon
  • 27.02.20 Stuttgart – Merlin
  • 28.02.20 München – Heppel & Ettlich
  • 29.02.20 Regensburg – Hotel Orphee
  • 04.03.20 Darmstadt – Centralstation
  • 05.03.20 Fulda – Kulturkeller
  • 06.03.20 Ludwigshafen – Stadtbibliothek
  • 07.03.20 Hannover – Pavillon
  • 23.03.20 Münster – Pension Schmidt
  • 01.04.20 Ulm – Roxy
  • 03.06.20 Reichenbach – Die Halle
  • 10.06.20 Mannheim – Thalia Buchhandlung
  • Karten über die bekannten VVK Stellen oder die Veranstaltungsorte

Über Kathrin Weßling: 

Die Autorin und Social-Media-Expertin wurde 1985 in Ahaus geboren und lebt heute in Berlin. Sie schreibt regelmäßig für Zeit Online, Spiegel und auf ihren eigenen Kanälen, wo Ihr auf Twitter und Instagram über 30.000 Menschen folgen, die Ihre Beiträge über psychische Erkrankungen, Popkultur oder Feminismus lesen. 

» Website Kathrin Weßling
» Kathrin Weßling bei Facebook
» Kathrin Weßling bei Twitter
» Kathrin Weßling auf Instagram

Fakten: 

Broschiert: 240 Seiten
Verlag: Ullstein fünf; Auflage: 1. (31. Januar 2020)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3961010382
ISBN-13: 978-3961010387

Markus

Vater, Fotograf, Blogger, Medienmensch, alles eher autodidaktisch, aber alles mit ganz viel Leidenschaft. Ist auch bei Twitter & Instagram unterwegs. Natürlich kann man mir auch bei Facebook folgen. Zusätzlich blogge ich auf markusroedder.de über Dinge, die hier keinen Platz finden.

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